Die 10 wichtigsten Punkte für barrierefreies Webdesign mit WordPress

Eine barrierefreie Website stellt sicher, dass alle Nutzer – unabhängig von Einschränkungen – Inhalte problemlos erfassen und navigieren können. Doch welche Maßnahmen sind für WordPress-Projekte besonders wichtig? In diesem Artikel zeige ich dir 10 wichtige Punkte, die du bei der Umsetzung beachten solltest, um eine zugängliche und benutzerfreundliche WordPress-Website zu gestalten.
Blauer horizontaler Trennstrich für die visuelle Unterteilung zweier Inhaltsabschnitte auf der Website.
Designerin arbeitet an einem großen Monitor mit einem Farbschema-Checker und Test für Kontrastverhältnisse, um eine barrierefreie Website zu optimieren

Was Dich in diesem Beitrag erwartet

Blauer horizontaler Trennstrich für die visuelle Unterteilung zweier Inhaltsabschnitte auf der Website.

Barrierefreies Webdesign mit WordPress: Warum ist das so wichtig?

In Zeiten zunehmender Digitalisierung ist Inklusion nicht nur eine ethische Verantwortung, sondern auch ein wichtiger Faktor für Reichweite, Nutzererfahrung und sogar das Google-Ranking. Doch welche Maßnahmen sind wirklich entscheidend, um eine WordPress-Website barrierefrei zu gestalten?

In diesem Beitrag erfährst Du die zehn wichtigsten Punkte, die Du bei der Umsetzung eines barrierefreien Webdesigns mit WordPress unbedingt beachten solltest. Egal, ob Du eine bestehende Website optimieren oder eine neue erstellen möchtest – diese Tipps helfen Dir, Deine Inhalte für alle zugänglich zu machen.

Frau sitzt an einem gemütlichen Arbeitsplatz und testet ein barrierefreies Website-Login mit großen Buttons und klaren Kontrasten auf einem Monitor

1. Das richtige Theme & Plugins für Barrierefreiheit wählen

Der erste Schritt zu einer barrierefreien Website mit WordPress beginnt bereits bei der Wahl des richtigen Themes und der passenden Plugins. Viele moderne WordPress-Themes bieten bereits grundlegende Accessibility-Features, doch nicht alle sind vollständig barrierefrei. Es ist wichtig, ein Theme zu wählen, das WCAG- und ARIA-Unterstützung bietet und sich flexibel anpassen lässt.

Empfehlenswerte barrierefreie WordPress-Themes:

  • Astra – leichtgewichtig, flexibel und gut für Barrierefreiheit optimierbar
  • GeneratePress – schnelles, SEO-freundliches und barrierearmes Theme
  • Twenty Twenty-Five – das aktuelle WordPress-Standard-Theme mit guter Accessibility
  • Hello Theme von Elementor – minimalistisches, schnelles Theme, perfekt für Elementor-Seiten mit individuellen Anpassungen

Zusätzlich können Plugins helfen, eine barrierefreie Umgebung zu schaffen. Hier sind einige empfehlenswerte WordPress-Plugins:

  • One Click Accessibility – Fügt Barrierefreiheits-Funktionen wie Kontrastanpassung oder größere Schrift hinzu
  • WP Accessibility – Prüft und verbessert verschiedene Barrierefreiheitsaspekte
  • Accessible Poetry – Unterstützt Screenreader und verbessert Navigationselemente

Die Kombination eines gut optimierten Themes mit hilfreichen Plugins kann den Einstieg in ein barrierefreies Webdesign erheblich erleichtern. Doch eine technische Grundlage allein reicht nicht aus – im nächsten Abschnitt geht es darum, warum eine klare Struktur und eine durchdachte Hierarchie für Inhalte essenziell sind.

Laptop mit geöffnetem WordPress-Dashboard, optimiert für Barrierefreiheit, auf einem aufgeräumten Schreibtisch mit Kaffee, Notizblock und Pflanze

2. Klare Struktur und semantische HTML-Auszeichnung

Eine barrierefreie Website basiert auf einer durchdachten Struktur und einer sauberen semantischen HTML-Auszeichnung. Dies hilft nicht nur Suchmaschinen bei der besseren Indexierung, sondern ermöglicht auch Menschen mit Sehbehinderungen oder kognitiven Einschränkungen eine intuitive Navigation.

Warum ist eine klare Struktur wichtig?

Nutzer mit Screenreadern oder anderen assistiven Technologien müssen sich problemlos durch die Inhalte bewegen können. Eine schlechte Struktur kann dazu führen, dass wichtige Informationen übersehen werden oder die Bedienung der Seite unnötig kompliziert wird.

Best Practices für eine barrierefreie Struktur

    • Überschriften-Hierarchie korrekt nutzen: Jede Seite sollte eine <h1>-Überschrift haben, gefolgt von sinnvoll gestaffelten <h2>– bis <h6>-Überschriften.
    • Semantische HTML-Tags verwenden: Nutze <nav> für die Navigation, <article> für Inhalte, <aside> für ergänzende Infos und <footer> für den unteren Bereich.
    • ARIA-Attribute gezielt einsetzen: Mit ARIA-Tags wie role="navigation" oder aria-label können zusätzliche Hinweise für Screenreader hinterlegt werden.
  • Genügend Kontraste und Abstände einhalten: Durch eine logische visuelle Gliederung können auch Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Sehschwächen Inhalte besser erfassen.
  • Breadcrumbs integrieren: Eine Brotkrumen-Navigation hilft Nutzern, sich besser auf der Website zu orientieren.

Praktische Umsetzung in WordPress

  • Gutenberg-Editor: Nutze die richtigen Block-Elemente für Listen, Zitate und Absätze, um eine saubere Struktur zu gewährleisten.
  • Elementor oder andere Page-Builder: Achte darauf, dass Elemente logisch verschachtelt sind und alternative Texte für Bilder bereitgestellt werden.
  • Accessibility-Plugins: Tools wie „WP Accessibility“ können helfen, Barrieren aufzudecken und die Struktur zu optimieren.




Eine saubere semantische Struktur ist die Basis für eine gut zugängliche Website. Im nächsten Abschnitt gehen wir darauf ein, warum alternative Texte und mediale Inhalte eine zentrale Rolle für Barrierefreiheit spielen.

3. Alternative Texte und mediale Inhalte für alle Nutzer zugänglich machen

Bilder, Videos und andere mediale Inhalte sind ein wichtiger Bestandteil moderner Websites. Doch für Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen können sie zu Barrieren werden, wenn sie nicht richtig aufbereitet sind. Eine barrierefreie Website sorgt dafür, dass alle Nutzer – unabhängig von ihren Einschränkungen – die Inhalte verstehen und nutzen können.

Warum sind alternative Texte wichtig?

Screenreader lesen blinde oder sehbehinderte Nutzern den Inhalt einer Website vor. Ohne alternative Texte (alt-Attribute) bleibt der Inhalt von Bildern, Diagrammen oder Grafiken für diese Nutzer unsichtbar.

Best Practices für barrierefreie mediale Inhalte

  • Alternativtexte für Bilder: Jedes Bild sollte eine kurze, prägnante Beschreibung im alt-Attribut haben, die den Zweck des Bildes erklärt. Beispiel: <img src="grafik.jpg" alt="Diagramm zur Umsatzentwicklung 2025">.
  • Komplexe Grafiken und Diagramme erklären: Falls ein Bild viele Informationen enthält, kann eine ausführlichere Beschreibung im Fließtext oder als <figcaption>-Element ergänzt werden.
  • Untertitel für Videos bereitstellen: Alle eingebetteten Videos sollten über optionale Untertitel verfügen, um hörgeschädigten Menschen Zugang zu den Inhalten zu ermöglichen.
  • Audiodateien mit Transkriptionen versehen: Falls ein Podcast oder eine andere Audiodatei eingebunden wird, sollte eine textliche Zusammenfassung oder ein vollständiges Transkript angeboten werden.
  • Autoplay vermeiden: Automatisch startende Videos oder Sounds können für Nutzer mit kognitiven Einschränkungen oder Screenreader-Nutzer störend sein.

Praktische Umsetzung in WordPress

  • Gutenberg-Editor: Beim Hochladen eines Bildes bietet WordPress bereits ein Feld für das alt-Attribut. Dieses sollte sorgfältig ausgefüllt werden.
  • Elementor: Auch hier gibt es für jedes Bild oder Video die Möglichkeit, alternative Texte und Beschreibungen zu hinterlegen.
  • Plugins für Untertitel und Transkriptionen: Tools wie „WP Accessibility“ oder „Automatic Captions for Video“ helfen dabei, barrierefreie Inhalte bereitzustellen.

Ältere Dame mit Brille nutzt ein Smartphone mit vergrößerter Schrift für barrierefreies Surfen, während sie gemütlich auf der Couch sitzt

Die richtige Aufbereitung medialer Inhalte macht eine Website nicht nur inklusiver, sondern verbessert auch die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Im nächsten Abschnitt gehen wir darauf ein, wie Kontraste und Farben zur besseren Lesbarkeit beitragen können.

4. Hohe Farbkontraste und gute Lesbarkeit sicherstellen

Farben spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Websites. Doch nicht alle Nutzer nehmen Farben gleich wahr. Menschen mit Sehschwächen oder Farbblindheit können Schwierigkeiten haben, Inhalte zu erkennen, wenn die Farbkontraste nicht ausreichend sind. Ein barrierefreies Webdesign stellt sicher, dass Texte und interaktive Elemente für alle Nutzer gut lesbar und zugänglich sind.

Warum sind Farbkontraste so wichtig?

Für Menschen mit Sehbehinderungen oder Farbfehlsichtigkeit kann eine schlecht gewählte Farbkombination dazu führen, dass Inhalte schwer oder gar nicht lesbar sind. Besonders problematisch sind:

  • Hellgraue Schrift auf weißem Hintergrund
  • Rote und grüne Farbkombinationen (häufig schwer unterscheidbar für Menschen mit Rot-Grün-Schwäche)
  • Text ohne ausreichenden Kontrast zum Hintergrund



Best Practices für Farben und Kontraste

  • Mindestens WCAG AA-Kontrastverhältnis einhalten: Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) empfehlen ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 für normalen Text und 3:1 für große Schrift.
  • Helle Schrift auf dunklem Hintergrund vermeiden: Stattdessen sollten kräftige Farben für Texte und Hintergründe genutzt werden.
  • Zusätzliche visuelle Hinweise nutzen: Verlasse Dich nicht nur auf Farben, um Informationen zu vermitteln. Statt eines roten Warntexts könnte zusätzlich ein Symbol oder eine fettgedruckte Überschrift helfen.
  • Hover-Effekte mit Bedacht einsetzen: Buttons und Links sollten sich nicht ausschließlich durch eine Farbänderung hervorheben, sondern auch durch Unterstreichungen oder Rahmen.
  • Farbtests durchführen: Mit Tools wie dem WebAIM Contrast Checker oder der Chrome-Entwicklerkonsole lassen sich Farbkontraste schnell überprüfen.

Farbfreundliches Design in WordPress umsetzen

  • WordPress-Theme mit guten Kontrasten wählen: Barrierefreie Themes wie „Astra“, „GeneratePress“ oder „Hello Elementor“ bieten bereits optimierte Farbpaletten.
  • CSS-Anpassungen für besseren Kontrast: Falls nötig, lassen sich Farbkontraste mit CSS verbessern (color und background-color).
  • Plugins für bessere Lesbarkeit: Plugins wie „WP Accessibility“ helfen, Kontrastprobleme zu identifizieren und zu beheben.

Ein gut durchdachtes Farbkonzept steigert nicht nur die Barrierefreiheit, sondern verbessert auch die User Experience für alle Besucher. Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, wie eine klare und einfache Navigation die Nutzung einer Website erleichtert.

UX-Tester überprüft eine Website auf Barrierefreiheit mit Prüftools für Tastaturnavigation und Farbkontraste auf einem großen Monitor

5. Klare und einfache Navigation für eine bessere Benutzerführung

Eine intuitive und gut strukturierte Navigation ist essenziell für die Barrierefreiheit einer Website. Nutzer mit Sehbehinderungen, motorischen Einschränkungen oder kognitiven Beeinträchtigungen benötigen eine klare, vorhersehbare Struktur, um sich problemlos durch die Inhalte bewegen zu können. Eine unübersichtliche oder verschachtelte Navigation kann dagegen schnell zu Frustration führen.

Warum ist eine einfache Navigation so wichtig?

Nutzer mit Einschränkungen greifen häufig auf Screenreader oder alternative Eingabegeräte wie Sprachsteuerung oder spezielle Tastaturen zurück. Eine komplizierte Navigation mit zu vielen Menüpunkten, unklaren Bezeichnungen oder versteckten Untermenüs erschwert ihnen den Zugang zu wichtigen Informationen. Zudem profitieren auch Nutzer ohne Einschränkungen von einer übersichtlichen Struktur.

Best Practices für eine barrierefreie Navigation

  • Klare und verständliche Menüstrukturen: Die Hauptnavigation sollte nur die wichtigsten Seiten enthalten und klar beschriftet sein (z. B. „Leistungen“ statt „Unsere Lösungen“).
  • Flache Hierarchie: Eine Navigation mit maximal zwei bis drei Ebenen ist leichter verständlich als tief verschachtelte Menüs.
  • Breadcrumbs nutzen: Eine sogenannte Brotkrumen-Navigation hilft Nutzern, sich auf der Website zu orientieren und zurückzuspringen.
  • Suchfunktion bereitstellen: Eine gut platzierte Suchleiste erleichtert das Auffinden von Inhalten, insbesondere für Screenreader-Nutzer.
  • Deutliche visuelle Hervorhebung: Aktive Navigationspunkte sollten sich durch Kontrast oder Unterstreichungen vom Rest abheben.
  • Navigation per Tastatur ermöglichen: Alle Menüpunkte müssen über die Tab-Taste erreichbar sein und dürfen sich nicht durch Hover-Effekte verstecken.

Barrierefreie Navigation in WordPress umsetzen

  • Verwendung barrierefreier Menüs: Viele moderne WordPress-Themes, insbesondere „Astra“, „GeneratePress“ und „Hello Elementor“, bieten standardmäßig barrierefreie Navigationsoptionen.
  • Aria-Labels für Screenreader hinzufügen: Mit aria-label-Attributen kann die Navigation für blinde und sehbehinderte Nutzer optimiert werden.
  • Plugins für bessere Navigation: Plugins wie „WP Accessibility“ oder „Accessible Navigation“ erleichtern die Umsetzung einer nutzerfreundlichen Menüstruktur.

Ein Beispiel aus der Praxis

Ein Online-Shop für nachhaltige Mode hat sein Mega-Menü mit zahlreichen Unterpunkten auf eine einfachere Struktur reduziert. Nach der Optimierung wurde die Absprungrate um 30 % gesenkt, da Kunden die gewünschten Produkte schneller fanden. Auch Nutzer mit Screenreadern berichteten von einer deutlich besseren Navigationserfahrung.



Eine gute Navigation erleichtert allen Besuchern die Orientierung und sorgt für eine höhere Nutzerzufriedenheit. Im nächsten Abschnitt geht es um die Bedeutung von Alternativtexten und ihrer Rolle für barrierefreie Websites.

6. Alternative Texte für Bilder: Barrierefreiheit und SEO im Einklang

Bilder sind ein essenzieller Bestandteil moderner Websites. Doch für Menschen mit Sehbehinderungen oder Nutzer, die Screenreader verwenden, sind Bilder ohne Alternativtext (Alt-Text) praktisch unsichtbar. Alt-Texte spielen daher eine entscheidende Rolle für die Barrierefreiheit und verbessern gleichzeitig die Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Warum sind Alt-Texte so wichtig?

Alt-Texte erfüllen zwei Hauptfunktionen:

  • Barrierefreiheit: Screenreader lesen den Alternativtext vor, sodass blinde oder sehbehinderte Menschen verstehen können, was auf einem Bild zu sehen ist.
  • SEO-Vorteil: Suchmaschinen können Bilder nicht interpretieren – ein gut optimierter Alt-Text hilft, die Inhalte verständlich zu machen und die Sichtbarkeit in der Bildersuche zu erhöhen.

Best Practices für barrierefreie und SEO-optimierte Alt-Texte

  • Beschreibend, aber prägnant: Alt-Texte sollten den Inhalt des Bildes möglichst treffend, aber nicht unnötig lang beschreiben.
  • Relevante Keywords einbinden: Falls sinnvoll, kann ein SEO-relevantes Keyword eingefügt werden – jedoch ohne Keyword-Stuffing.
  • Keine Wiederholungen: Formulierungen wie „Bild von…“ oder „Grafik zeigt…“ sind überflüssig, da Screenreader automatisch erkennen, dass es sich um ein Bild handelt.
  • Funktionale Bilder richtig kennzeichnen: Falls ein Bild eine Funktion erfüllt (z. B. ein „Zum Warenkorb“-Button), sollte der Alt-Text die Funktion beschreiben, z. B. „Zum Warenkorb hinzufügen“.
  • Alt-Text nicht mit Titel-Attribut verwechseln: Der Alt-Text dient der inhaltlichen Beschreibung, während das title-Attribut zusätzliche Informationen bieten kann.

Älteres Ehepaar sitzt auf der Couch und nutzt gemeinsam ein Smartphone mit vergrößerter Schrift für eine bessere Lesbarkeit

Alt-Texte in WordPress richtig einfügen

In WordPress lassen sich Alt-Texte ganz einfach im Medien-Manager hinterlegen:

  1. Beim Hochladen eines Bildes das Feld „Alternativer Text“ ausfüllen.
  2. Bereits hochgeladene Bilder in der Mediathek anklicken und nachträglich mit einem Alt-Text versehen.
  3. Für automatisch eingefügte Bilder in Themes oder Page Buildern (z. B. Elementor) manuell im HTML-Editor einen Alt-Text hinzufügen: <img src="bild.jpg" alt="Beschreibung des Bildes">.

Ein Beispiel aus der Praxis

Ein Blog über vegane Ernährung nutzt viele Rezeptbilder. Nach der Optimierung der Alt-Texte mit präzisen Beschreibungen wie „Frische vegane Buddha-Bowl mit Avocado und Kichererbsen“ stieg der Traffic aus der Google-Bildersuche um 40 %. Gleichzeitig wurde die Website für Screenreader-Nutzer zugänglicher.

Alt-Texte sind ein einfaches, aber wirkungsvolles Mittel, um eine Website barrierefrei zu gestalten. Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, wie Farbkontraste die Benutzerfreundlichkeit für alle Besucher verbessern können.

7. Farben und Kontraste: Gut lesbare Inhalte für alle Nutzer

Die Wahl der richtigen Farben und Kontraste ist ein zentraler Bestandteil barrierefreier Webgestaltung. Menschen mit Sehschwächen oder Farbenblindheit müssen Inhalte problemlos erfassen können. Eine kluge Farbwahl verbessert nicht nur die Lesbarkeit, sondern sorgt auch für eine bessere Nutzererfahrung und höhere Conversion-Raten.

Warum sind Farbkontraste wichtig?

Farben und Kontraste helfen, Texte, Schaltflächen und andere visuelle Elemente klar voneinander zu unterscheiden. Menschen mit Sehbehinderungen oder Farbenblindheit können bestimmte Farbkombinationen nur schwer oder gar nicht erkennen. Ein unzureichender Kontrast kann dazu führen, dass Inhalte unlesbar werden und Besucher die Website frustriert verlassen.

Best Practices für barrierefreie Farbgestaltung

  • Hohe Kontraste verwenden: Text und Hintergrund sollten sich deutlich voneinander abheben. Empfehlenswert ist ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 für normalen Text und 3:1 für große Schrift.
  • Farbenblindheit berücksichtigen: Vermeide wichtige Informationen nur durch Farbe zu vermitteln. Nutze zusätzlich Symbole, Unterstreichungen oder Muster.
  • Keine zu hellen oder zu grellen Farben: Pastellfarben oder Neonfarben mit zu geringem Kontrast können schwer lesbar sein.
  • Hintergrundbilder mit Bedacht wählen: Falls ein Bild als Hintergrund dient, sollte sich der darauf platzierte Text klar abheben, z. B. durch eine halbtransparente Overlay-Farbe.
  • Interaktive Elemente hervorheben: Buttons und Links sollten farblich und visuell klar erkennbar sein – nicht nur durch eine Veränderung der Farbe, sondern auch durch Unterstreichungen oder Effekte.



Tools zur Überprüfung der Farbkontraste

Es gibt zahlreiche kostenlose Tools, um den Kontrast von Farben zu testen:

Farbgestaltung in WordPress

Mit WordPress und Page Buildern wie Elementor lassen sich Farbkontraste leicht anpassen:

  1. Gehe zu Design → Anpassen und wähle Farben für den Hintergrund und Text.
  2. Nutze Plugins wie „WP Accessibility“, um Farbkontraste automatisch zu überprüfen.
  3. In Elementor oder Block-Editoren kannst du Farben direkt in den Design-Einstellungen anpassen und testen.

Ein Beispiel aus der Praxis

Ein Online-Shop für Brillenpasste seine Website für sehbehinderte Nutzer an, indem er den Kontrast der Produktbeschreibungen erhöhte. Dies führte nicht nur zu einer besseren Nutzererfahrung, sondern auch zu einer Reduzierung der Absprungrate um 20 %.

Im nächsten Abschnitt sehen wir uns an, wie eine zugängliche Navigation das Nutzererlebnis für alle verbessern kann.

Webentwicklerin arbeitet konzentriert an einer WordPress-Website auf einem modernen Arbeitsplatz mit Skizzen, einer Tasse Kaffee und einer Lampe

8. Zugängliche Navigation: Klare Strukturen für ein reibungsloses Nutzererlebnis

Eine gut durchdachte und zugängliche Navigation ist essenziell, damit sich alle Nutzer – unabhängig von ihren Fähigkeiten – problemlos auf einer Website bewegen können. Besonders für Menschen mit motorischen Einschränkungen oder kognitiven Beeinträchtigungen ist eine klare und intuitive Menüführung entscheidend.

Warum eine barrierefreie Navigation wichtig ist

Die Navigation entscheidet maßgeblich darüber, wie schnell und einfach Besucher die gewünschten Inhalte finden. Eine verwirrende oder schlecht strukturierte Navigation führt zu einer hohen Absprungrate und beeinträchtigt das Nutzererlebnis erheblich.

Best Practices für eine barrierefreie Navigation

  • Klar erkennbare Menüs: Die Hauptnavigation sollte sich deutlich vom restlichen Inhalt abheben und gut sichtbar sein.
  • Logische Seitenstruktur: Verwende eine übersichtliche Hierarchie mit klar benannten Kategorien und Unterseiten.
  • Keyboard-Navigation ermöglichen: Nutzer sollten ohne Maus durch das Menü navigieren können. Dafür müssen Menüpunkte per Tab-Taste erreichbar sein.
  • Fokus-Hervorhebung: Aktive Menüpunkte sollten sich visuell deutlich abheben, z. B. durch einen Rahmen oder eine Farbänderung.
  • Brotkrümel-Navigation (Breadcrumbs): Nutzer sollten jederzeit erkennen können, wo sie sich auf der Website befinden.
  • Suchfunktion bereitstellen: Eine gut sichtbare Suchleiste hilft Besuchern, Inhalte schnell zu finden.

Navigation in WordPress optimieren

WordPress bietet verschiedene Möglichkeiten, um eine barrierefreie Navigation zu gewährleisten:

  1. Unter Design → Menüs kannst du eine logische Struktur für dein Menü erstellen.
  2. Nutze Plugins wie WP Accessibility, um zusätzliche Barrierefreiheits-Features zu integrieren.
  3. Setze auf Themes wie „Astra“ oder „Hello Elementor“, die eine optimierte Navigation für Screenreader und Tastatursteuerung bieten.
  4. Vermeide Dropdown-Menüs, die nur per Maus bedienbar sind, oder stelle eine alternative Bedienung per Tastatur sicher.

Ein Beispiel aus der Praxis

Eine gemeinnützige Organisation stellte fest, dass viele Nutzer Schwierigkeiten hatten, ihre wichtigsten Informationen zu finden. Durch die Einführung einer optimierten Navigation mit klaren Menüpunkten und einer Suchfunktion verbesserte sich die Verweildauer der Nutzer um 35 %, und die Absprungrate sank signifikant.



Im nächsten Abschnitt werfen wir einen Blick auf die Bedeutung von Formularen und Interaktionselementen für eine barrierefreie Website.

9. Formulare und Interaktionen: Nutzerfreundlichkeit für alle gewährleisten

Formulare sind ein essenzieller Bestandteil vieler Websites – sei es für Kontaktanfragen, Newsletter-Anmeldungen oder Bestellprozesse. Doch oft sind sie für Nutzer mit Einschränkungen schwer zugänglich. Fehlende Beschriftungen, komplizierte Captchas oder eine schlechte Tastatur-Navigation können dazu führen, dass Menschen mit Behinderungen Formulare nicht nutzen können.

Warum barrierefreie Formulare wichtig sind

Ein barrierefreies Formular ermöglicht es allen Nutzern, unabhängig von ihren Fähigkeiten, problemlos Eingaben zu machen. Das verbessert nicht nur die Benutzerfreundlichkeit, sondern steigert auch die Conversion-Rate, da weniger Besucher an der Nutzung scheitern.

Best Practices für barrierefreie Formulare

  • Eindeutige Beschriftungen (Labels): Jedes Eingabefeld sollte mit einem klar erkennbaren Label versehen sein, das den Zweck der Eingabe beschreibt.
  • Platzhalter nicht als alleinige Beschriftung nutzen: Platzhalter verschwinden, sobald der Nutzer zu tippen beginnt, und sind daher kein Ersatz für richtige Labels.
  • Fehlermeldungen verständlich gestalten: Falls Eingaben fehlen oder fehlerhaft sind, sollte die Fehlermeldung klar erklären, was korrigiert werden muss.
  • Tastatur-Navigation ermöglichen: Nutzer sollten das gesamte Formular nur mit der Tastatur ausfüllen können, ohne die Maus nutzen zu müssen.
  • Kontraste und Fokus-Elemente optimieren: Aktive Felder sollten farblich hervorgehoben werden, damit Nutzer leichter erkennen, wo sie sich gerade befinden.
  • Alternative für Captchas bereitstellen: Bildbasierte Captchas sind für Menschen mit Sehbehinderungen problematisch. Nutze stattdessen einfache Mathe-Aufgaben oder reCAPTCHA mit Audiounterstützung.

Älteres Ehepaar sitzt am Küchentisch und betrachtet gemeinsam eine barrierefreie Website auf einem Tablet mit großen Schriftzeichen

Barrierefreie Formulare mit WordPress erstellen

Mit den richtigen Plugins lassen sich barrierefreie Formulare in WordPress einfach umsetzen:

  1. Contact Form 7: Ermöglicht einfache, zugängliche Formulare mit Zusatz-Plugins für Barrierefreiheit.
  2. WPForms: Bietet eine intuitive Drag-and-Drop-Oberfläche mit Fokus auf barrierefreie Eingaben.
  3. Gravity Forms: Eine leistungsstarke Lösung mit umfassender Unterstützung für Screenreader und Tastaturnavigation.

Ein Beispiel aus der Praxis

Ein Online-Shop stellte fest, dass viele Kunden mit motorischen Einschränkungen Probleme beim Ausfüllen von Bestellformularen hatten. Durch die Optimierung der Eingabefelder, die Einführung von Tastatur-Navigation und eine verbesserte Fehlermeldung konnte die Abbruchrate um 40 % gesenkt werden.

Damit sind wir fast am Ende unseres Beitrags angekommen. Im letzten Abschnitt widmen wir uns der regelmäßigen Überprüfung und Optimierung der Barrierefreiheit – denn Barrierefreiheit ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess.

10. Regelmäßige Überprüfung und Optimierung der Barrierefreiheit

Barrierefreiheit ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Selbst wenn eine Website anfangs barrierefrei gestaltet wurde, können neue Inhalte, Updates oder Design-Änderungen dazu führen, dass sich ungewollt Barrieren einschleichen. Daher ist es essenziell, die Website regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.

Warum regelmäßige Tests wichtig sind

Viele Unternehmen setzen einmal barrierefreie Maßnahmen um, vergessen aber, dass sich Technologien und Standards stetig weiterentwickeln. Was heute als barrierefrei gilt, könnte in ein paar Jahren bereits veraltet sein. Zudem helfen regelmäßige Tests dabei, Usability-Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Methoden zur Überprüfung der Barrierefreiheit

  • Automatisierte Tests: Nutze Tools wie WAVE, Accessibility Checker oder das Axe DevTools-Plugin für Google Chrome.
  • Manuelle Tests: Prüfe selbst, ob die Navigation per Tastatur möglich ist, ob Screenreader die Inhalte korrekt erfassen und ob Farben und Kontraste gut erkennbar sind.
  • Benutzertests mit Betroffenen: Lade Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen ein, Deine Website zu testen, und nutze ihr Feedback für gezielte Verbesserungen.



WordPress-Plugins zur kontinuierlichen Barrierefreiheitsprüfung

Damit Du nicht jedes Detail manuell testen musst, gibt es einige hilfreiche WordPress-Plugins:

  1. Accessibility Checker: Analysiert automatisch Seiten und Beiträge und zeigt Verbesserungsmöglichkeiten an.
  2. WP Accessibility: Fügt zusätzliche Barrierefreiheitsfunktionen hinzu und hilft bei der Optimierung.
  3. Equalize Digital Accessibility Checker: Speziell für Unternehmen und Behörden entwickelt, um Barrierefreiheit nachhaltig zu gewährleisten.

Ein Beispiel aus der Praxis

Eine Bildungsplattform führte regelmäßige Barrierefreiheits-Tests durch und entdeckte dabei, dass einige ihrer interaktiven Kurse nicht mit Screenreadern kompatibel waren. Durch gezielte Anpassungen konnten sie das Problem beheben und ihre Inhalte einem größeren Publikum zugänglich machen.

Designerin arbeitet an einem großen Monitor mit einem Farbschema-Checker und Test für Kontrastverhältnisse, um eine barrierefreie Website zu optimieren

Fazit

Barrierefreiheit ist kein Zustand, sondern ein fortlaufender Prozess. Regelmäßige Tests, das Sammeln von Feedback und die Nutzung geeigneter Tools helfen dabei, die Website langfristig barrierefrei zu halten. Wer diesen Aspekt vernachlässigt, riskiert nicht nur rechtliche Konsequenzen, sondern schließt auch potenzielle Besucher aus.

Hast Du schon einmal eine Barrierefreiheit-Analyse für Deine Website durchgeführt?

Wie sind Deine Erfahrungen mit barrierefreiem Webdesign? Hast Du bereits Maßnahmen umgesetzt oder planst Du, Deine WordPress-Website in Zukunft barrierefrei zu gestalten? Teile Deine Gedanken in den Kommentaren – ich freue mich auf den Austausch!

Blauer horizontaler Trennstrich für die visuelle Unterteilung zweier Inhaltsabschnitte auf der Website.
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Christopher Gernhard

In seiner Funktion als Webentwickler erstellt und optimiert Christopher leidenschaftlich gerne Webseiten. Anschließend an sein Studium der Wirtschaftsinformatik gründete er die Webdesign-Agentur Gernhard Unternehmenswebseiten mit Sitz in Solingen.

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