BFSG 2025: Ist deine WordPress-Website barrierefrei? Was Unternehmen jetzt beachten müssen

Am 28. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft – und bringt neue Anforderungen an die digitale Barrierefreiheit mit sich. Auch wenn nicht alle Unternehmen direkt betroffen sind, lohnt sich ein prüfender Blick auf die eigene Website. In diesem Beitrag erfährst Du, was das Gesetz bedeutet – und welche Maßnahmen Du jetzt ergreifen solltest, um Deine WordPress-Website BFSG-konform, inklusiv und zukunftssicher zu machen.
Blauer horizontaler Trennstrich für die visuelle Unterteilung zweier Inhaltsabschnitte auf der Website.
Frau liest mit Freude ein Informationsblatt zum BFSG 2025 vor Laptop mit barrierefreier Website

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Blauer horizontaler Trennstrich für die visuelle Unterteilung zweier Inhaltsabschnitte auf der Website.

Warum Barrierefreiheit 2025 ein Thema ist, das Du nicht ignorieren solltest

Am 28. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Dieses Gesetz sorgt aktuell nicht nur in der Politik, sondern auch bei vielen Unternehmen für Gesprächsstoff – insbesondere bei der Frage: Bin ich betroffen?

Auch wenn sich das BFSG vorrangig an bestimmte Wirtschaftsbereiche richtet, lohnt sich ein Blick auf die eigene Website in jedem Fall. Erfüllt die eigene WordPress-Website bereits die Anforderungen des BFSG? Denn unabhängig von gesetzlichen Pflichten gilt: Eine barrierefreie Website ist nicht nur ein Zeichen moderner Nutzerorientierung, sondern kann sich direkt auf Deine Conversionrate auswirken.



Viele Websites kleiner und mittlerer Unternehmen sind heute noch weit entfernt von echter Barrierefreiheit. Gleichzeitig herrscht Unsicherheit: Was genau bedeutet barrierefreies Webdesign eigentlich? Reicht ein Plugin? Und welche Maßnahmen sind wirklich sinnvoll?

In diesem Beitrag erfährst Du,

  • was das BFSG konkret vorschreibt,
  • ob Deine Website betroffen ist oder sein könnte,
  • welche WordPress-Funktionen Dir bei der Umsetzung helfen
  • und mit welchen konkreten Schritten Du Deine Website jetzt fit für 2025 machst.

Ob gesetzlich verpflichtet oder nicht: Es war nie sinnvoller, auf digitale Zugänglichkeit zu setzen – für Deine Nutzer:innen, Deine Marke und Deinen Geschäftserfolg.

Was steckt hinter dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)?

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) wurde 2021 im Zuge der EU-Richtlinie „European Accessibility Act“ beschlossen und tritt in Deutschland am 28. Juni 2025 in Kraft. Ziel des Gesetzes ist es, digitale Angebote wie Websites, Apps und E-Commerce-Plattformen für alle Menschen zugänglich zu machen – unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen.

Anders als frühere Regelungen (die etwa nur für Behörden galten), richtet sich das BFSG gezielt an die freie Wirtschaft. Betroffen sind dabei nicht alle Unternehmen gleichermaßen, sondern vor allem bestimmte Branchen und Dienste mit hoher gesellschaftlicher Relevanz.

Diese Produkte und Dienstleistungen sind betroffen:

  • Bankdienstleistungen (z. B. Online-Banking-Portale)
  • E-Commerce-Angebote (z. B. Webshops)
  • Ticket- und Buchungssysteme (z. B. bei Bahn, Flug, Veranstaltungen)
  • Digitale Kommunikationsdienste (z. B. Kundenportale oder Messenger)
  • Hardware wie Geldautomaten, Fahrkartenautomaten oder Kassensysteme

Die gesetzliche Grundlage verpflichtet Anbieter dieser Produkte und Dienste dazu, barrierefreie digitale Schnittstellen bereitzustellen – also Websites und Anwendungen, die z. B. auch mit Screenreadern, Tastatursteuerung oder hoher Farbkontrast-Anforderung problemlos nutzbar sind.

Gibt es Ausnahmen?

Ja. Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten und einem Jahresumsatz unter 2 Millionen Euro sind laut Gesetz von den Pflichten ausgenommen. Dennoch: Auch kleine Unternehmen profitieren davon, frühzeitig auf Barrierefreiheit zu setzen – nicht nur aus ethischen, sondern auch aus ökonomischen Gründen.

Was droht bei Verstößen?

Bei Missachtung der gesetzlichen Vorgaben können Bußgelder von bis zu 100.000 € verhängt werden. Gleichzeitig steigen mit Inkrafttreten des Gesetzes die Möglichkeiten für Verbandsklagen durch Verbraucherzentralen oder Behindertenverbände – ein weiterer Grund, Barrierefreiheit nicht länger aufzuschieben.

Im nächsten Abschnitt erfährst Du, ob und wie Dein Unternehmen konkret betroffen ist – und weshalb es sich auch ohne gesetzliche Verpflichtung lohnt, das Thema ernst zu nehmen.

Bin ich betroffen? – Diese Unternehmen sollten handeln

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) gilt grundsätzlich für Unternehmen, die digitale Produkte oder Dienstleistungen</strong anbieten, wie sie im Gesetz explizit genannt werden – darunter vor allem Webshops, Online-Banking-Portale, digitale Buchungssysteme oder Kundenportale. Falls Du also in einem dieser Bereiche tätig bist, bist Du rechtlich verpflichtet, Deine Website bis zum 28. Juni 2025 barrierefrei zu gestalten.

Pflicht oder Kür? Zwei Perspektiven auf das Thema

Selbst wenn Dein Unternehmen nicht unmittelbar unter die BFSG-Regelung fällt – beispielsweise weil Du keine Shop-Funktion nutzt oder unter die Kleinunternehmerregelung fällst –, lohnt es sich dennoch, genauer hinzuschauen. Denn:

  • Barrierefreiheit ist nicht nur ein rechtliches Thema, sondern eine Frage von Nutzerfreundlichkeit und Inklusion.
  • Schon heute profitieren viele KMU davon, ihre Zielgruppen zu erweitern – etwa um Menschen mit Seh-, Hör- oder motorischen Einschränkungen.
  • Suchmaschinen wie Google bewerten barrierearme Websites positiv – ein klarer Vorteil im SEO-Ranking.
  • Barrierefreiheit reduziert Support-Aufwand, verbessert die Nutzererfahrung und senkt die Absprungrate.

Typische Beispiele aus der Praxis:

👉 Ein mittelständisches Industrieunternehmen mit PDF-Downloads und Angebotsformularen.

👉 Ein Handwerksbetrieb mit Online-Terminvergabe.

👉 Eine Praxis oder Kanzlei mit Informationen zu Leistungen und Ansprechpersonen.

All diese Beispiele zeigen: Auch wenn kein E-Commerce oder kein Kundenportal vorhanden ist, können Funktionen wie Formulare, Navigation oder Dokumente unter die Anforderungen fallen – und damit relevant für die Barrierefreiheit sein.

Unsere Empfehlung:

Nutze die Gelegenheit und prüfe, ob Deine Website den grundlegenden Anforderungen an Zugänglichkeit entspricht. Eine gut gestaltete Website, die für alle Nutzer:innen funktioniert, ist kein Luxus – sondern ein echter Wettbewerbsvorteil.

Im nächsten Abschnitt erfährst Du, was Barrierefreiheit im Web überhaupt bedeutet – und warum viele Unternehmer:innen den Begriff bislang falsch einschätzen.

Was bedeutet Barrierefreiheit im Webdesign überhaupt?

Der Begriff „Barrierefreiheit“ wird im Zusammenhang mit Websites oft missverstanden. Viele denken dabei nur an Screenreader oder größere Schriftgrößen. Doch digitale Barrierefreiheit umfasst weit mehr – nämlich das Ziel, Websites so zu gestalten, dass alle Menschen sie uneingeschränkt nutzen können, unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen.

Barrierefreiheit bedeutet Zugänglichkeit – für alle

Ein barrierefreies Webdesign stellt sicher, dass Inhalte verständlich, navigierbar und nutzbar sind – zum Beispiel für:

  • Menschen mit Sehbehinderungen (z. B. durch kontraststarke Farben, Screenreader-Kompatibilität, alternative Texte für Bilder)
  • Menschen mit motorischen Einschränkungen (z. B. durch Tastaturbedienbarkeit oder Fokus-Markierungen)
  • Menschen mit Hörbeeinträchtigungen (z. B. durch Untertitel oder Textalternativen für Audio/Video)
  • Menschen mit kognitiven Einschränkungen (z. B. durch einfache Sprache, klare Struktur und verständliche Formulare)

Technische Standards: WCAG & BITV

Grundlage für barrierefreies Webdesign sind die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), die weltweit als Standard gelten. In Deutschland orientiert sich die Umsetzung zudem an der Barrierefreien Informationstechnik-Verordnung (BITV).



Beide definieren klare Prüfkriterien – beispielsweise für Farbkontraste, Tastatursteuerung, Alternativtexte, semantisches HTML und logische Seitenstruktur.

Wichtig: Barrierefreiheit ist kein Design-Verzicht

Oft wird befürchtet, barrierefreie Websites seien automatisch langweilig oder technisch „abgespeckt“. Das Gegenteil ist der Fall: Gute Barrierefreiheit geht Hand in Hand mit modernem Webdesign. Sie führt zu klareren Strukturen, besserer Nutzerführung und erhöhter Ladegeschwindigkeit – also Vorteilen, die allen zugutekommen.

Was heißt das konkret für Deine WordPress-Website?

Ein zugängliches Design sorgt dafür, dass Deine Inhalte nicht nur schön aussehen, sondern auch verstanden und bedient werden können. Das gilt besonders für wichtige Funktionen wie das Kontaktformular, Navigationsmenüs oder Informationen über Deine Dienstleistungen.

Im nächsten Abschnitt werfen wir einen Blick auf WordPress als technisches Fundament – und zeigen Dir, warum dieses CMS die ideale Grundlage für barrierefreie Websites bildet.

Warum WordPress gute Voraussetzungen für barrierefreie Websites bietet

Wenn Du eine barrierefreie Website realisieren möchtest, ist WordPress eine hervorragende Basis. Das beliebte Content-Management-System (CMS) bietet Dir viele Vorteile – vor allem dann, wenn Du die richtigen technischen und gestalterischen Entscheidungen triffst. Doch woran liegt das genau?

1. WordPress wird aktiv auf Barrierefreiheit hin entwickelt

Die WordPress-Community engagiert sich seit Jahren für digitale Inklusion. So wird der WordPress-Core regelmäßig geprüft und an den Anforderungen der WCAG orientiert weiterentwickelt. Ziel ist es, dass die Oberfläche für Redakteur:innen sowie das generierte HTML-Frontend möglichst zugänglich bleibt.

2. Es gibt barrierefreie Themes – Du musst sie nur wählen

Nicht jedes Theme ist barrierefrei – aber es gibt mittlerweile eine wachsende Auswahl an Themes mit „Accessibility Ready“-Kennzeichnung. Diese erfüllen bereits viele strukturelle Anforderungen und bieten damit eine solide Basis. Beispiele findest Du z. B. im offiziellen WordPress-Theme-Verzeichnis.

Tipp: Auch wenn Du ein beliebtes Page-Builder-Theme (z. B. auf Elementor) nutzt, kannst Du barrierefreie Strukturen schaffen – vorausgesetzt, Du achtest bewusst auf Codequalität, Fokus-Reihenfolge und ARIA-Attribute.

3. Erweiterbar durch barrierefreie Plugins

Auch auf Plugin-Ebene bietet WordPress Dir viele Möglichkeiten zur Optimierung. Plugins wie WP Accessibility, Accessibility Checker oder Equalize Digital unterstützen Dich bei der Analyse und Anpassung Deiner Inhalte. Sie bieten Funktionen wie:

  • Automatische Kontrastprüfung
  • Visuelle Hinweise auf fehlende Alt-Texte
  • Überprüfung der Navigierbarkeit per Tastatur



4. WordPress fördert gute Inhaltsstruktur

Ein großer Teil der Barrierefreiheit entsteht durch saubere Inhalte: klare Überschriften-Hierarchie, semantische Auszeichnung und strukturierte Texte. Das WordPress-Backend hilft Dir mit seinem Editor dabei, Inhalte korrekt zu strukturieren – besonders im modernen Block-Editor.

5. Große Community & Ressourcen

Dank der enormen Verbreitung von WordPress findest Du eine Vielzahl von Anleitungen, Code-Beispielen und Accessibility-Guides – auch speziell für das CMS. Wenn Du mit einer erfahrenen WordPress-Agentur zusammenarbeitest, kannst Du sicherstellen, dass Deine Seite von Anfang an barrierebewusst konzipiert wird.

Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, wie Du konkret vorgehst, um eine barrierefreie WordPress-Website umzusetzen – inklusive hilfreicher Plugins, Designprinzipien und Praxistipps.

Konkrete Maßnahmen zur Umsetzung mit WordPress

Barrierefreiheit ist kein Zustand, den Du mit einem Klick herstellst – sondern ein kontinuierlicher Gestaltungsprozess. Doch mit WordPress hast Du viele Hebel, die Du systematisch nutzen kannst, um Deine Website für alle Menschen zugänglich zu machen. Im Folgenden stelle ich Dir konkrete Maßnahmen vor, die sich in der Praxis bewährt haben.

1. Das richtige Theme wählen

Wähle ein Theme, das als „Accessibility Ready“ gekennzeichnet ist. Diese Themes folgen von Haus aus bestimmten Standards wie korrekter Fokusreihenfolge, ausreichendem Farbkontrast und semantisch sauberem HTML-Markup.

Ein guter Einstiegspunkt ist das offizielle Verzeichnis barrierefreier Themes. Wenn Du auf Page-Builder wie Elementor setzt, achte auf eine durchdachte Struktur und reduziere überflüssige Animationen und visuelle Ablenkungen.

2. Plugins gezielt einsetzen

Mit den richtigen Erweiterungen kannst Du viele Aspekte automatisiert prüfen und optimieren. Diese Plugins helfen Dir weiter:

  • WP Accessibility – bietet zahlreiche Hilfsmittel wie Skip Links, Farbkontrastprüfungen, Tastaturfokus und mehr.
  • Accessibility Checker – prüft Deine Inhalte direkt im Editor auf Barrierefreiheit.
  • One Click Accessibility – ermöglicht einfache Werkzeuge wie Schriftvergrößerung, Kontrastumschalter, etc.

3. Inhalte barrierefrei gestalten

Auch wenn Theme und Technik stimmen: Die Inhalte selbst sind entscheidend. Achte insbesondere auf:

  • Sprechende Überschriften mit klarer Hierarchie (H1, H2, H3 …)
  • Beschreibende Alt-Texte für alle Bilder
  • Textlinks mit Aussagekraft statt „hier klicken“
  • Genügend Kontrast zwischen Text und Hintergrund
  • Strukturierte Listen, Tabellen und Buttons mit logischer Beschriftung

Tipp: Tools wie der Contrast Checker von WebAIM helfen Dir, Farben optimal abzustimmen.

4. Tastaturbedienung testen

Viele Nutzer:innen mit Einschränkungen sind auf die Navigation per Tastatur angewiesen. Stelle sicher, dass Deine Seite vollständig ohne Maus bedienbar ist – inklusive Menüs, Buttons und Formularfeldern.

Der sogenannte „Focus Ring“ (sichtbarer Rahmen um aktive Elemente) sollte nicht entfernt werden – er hilft Nutzer:innen bei der Orientierung.

5. Formulare und Buttons optimieren

Kontaktformulare sollten klar beschriftet, einfach verständlich und mit ARIA-Labels versehen sein. Fehlermeldungen sollten nicht nur farblich, sondern auch textlich deutlich sein.

Beispiel: Statt „Fehler: Rot markiertes Feld ausfüllen“ lieber: „Bitte gib Deine E-Mail-Adresse ein. Das Feld darf nicht leer sein.“

6. Videos & PDFs barrierefrei einbinden

Wenn Du Videos einsetzt, sollten sie mit Untertiteln oder Transkripten versehen sein. PDF-Dokumente müssen maschinenlesbar und gut strukturiert sein – oder alternativ als HTML-Version zur Verfügung stehen.

7. Externe Tools vermeiden oder überprüfen

Viele externe Tools – z. B. eingebettete Newsletter-Formulare oder Buchungssysteme – sind nicht barrierefrei. Prüfe vor der Integration, ob diese Dienste Richtlinien zur Barrierefreiheit einhalten oder stelle Alternativen bereit.

8. Barrierefreiheit regelmäßig testen

Nutze neben Plugins auch externe Tools wie:

  • WAVE – visuelle Fehleranzeige auf Deiner Website
  • Accessibility Checker – umfassende Analyse mit Empfehlungen
  • Screenreader wie NVDA (Windows) oder VoiceOver (macOS) – so erlebst Du selbst, wie Deine Website klingt

Fazit: Mit WordPress hast Du ein flexibles System zur Hand – entscheidend ist jedoch, wie Du es nutzt. Im nächsten Abschnitt werfen wir deshalb einen Blick auf die häufigsten Fehler, die Unternehmen bei der Umsetzung barrierefreier Websites machen – und wie Du sie gezielt vermeidest.

Typische Fehler bei der Barrierefreiheit – und wie Du sie vermeidest

Viele Unternehmen sind sich der Bedeutung barrierefreier Websites bewusst – scheitern in der Praxis jedoch an Details, die große Auswirkungen haben können. Damit Dir das nicht passiert, findest Du hier die häufigsten Stolperfallen – und konkrete Tipps, wie Du sie in Deiner Website-Gestaltung von Anfang an vermeidest.

❌ Fehler 1: Zu niedriger Farbkontrast

Zu viele Websites setzen auf ästhetisch ansprechende, aber schwer lesbare Farbkombinationen – zum Beispiel hellgraue Schrift auf weißem Hintergrund. Was stylisch wirkt, kann für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen schnell zur unüberwindbaren Hürde werden.

So vermeidest Du das: Nutze Tools wie den Contrast Checker von WebAIM, um sicherzustellen, dass Dein Design die empfohlenen Kontrastverhältnisse erfüllt. Ideal: Mindestens 4.5:1 für normalen Text.

❌ Fehler 2: Fehlende Alt-Texte bei Bildern

Viele Unternehmen vergessen, Alternativtexte für Bilder zu hinterlegen – oder schreiben nur wenig aussagekräftige Texte wie „Bild“ oder „Logo“. Das schränkt Nutzer:innen von Screenreadern erheblich ein.

So vermeidest Du das: Formuliere Alt-Texte so, wie Du die Inhalte jemandem am Telefon beschreiben würdest. Kurz, präzise und sinnstiftend. Beispiel: „Webdesignerin sitzt mit Laptop in einem Café und arbeitet an einer neuen Website.“

❌ Fehler 3: Unklare Struktur & fehlende Überschriften-Hierarchie

Werden Überschriften rein optisch hervorgehoben – aber nicht korrekt mit HTML-Tags ausgezeichnet (z. B. H1, H2, H3 …) – verlieren Screenreader den roten Faden. Auch Besucher:innen mit kognitiven Einschränkungen profitieren von klarer Struktur.

So vermeidest Du das: Achte bei der Erstellung Deiner WordPress-Seiten konsequent auf eine logische Gliederung. Verwende nur eine H1 pro Seite, nutze H2/H3 zur weiteren Unterteilung.

❌ Fehler 4: Nicht bedienbar per Tastatur

Wenn Navigation, Formulare oder Menüs nur mit der Maus funktionieren, sind große Teile der Website für viele Nutzer:innen nicht zugänglich.

So vermeidest Du das: Teste regelmäßig, ob Du alle Inhalte mit der Tabulator-Taste erreichst. Achte auf sichtbare Fokus-Stile, entferne diese nicht aus gestalterischen Gründen. Wichtig z. B. bei Einsatz von Page Buildern.

❌ Fehler 5: Barrierefreiheit als einmaliges Projekt sehen

Ein häufiger Irrtum: „Wenn die Website fertig ist, ist sie barrierefrei.“ Doch jede neue Seite, jeder neue Blogbeitrag oder externe Dienst kann Barrieren erzeugen – z. B. ein nicht barrierefreies Newsletter-Plugin.



So vermeidest Du das: Verstehe Barrierefreiheit als kontinuierlichen Prozess. Erstelle klare Richtlinien für Dein Team und Deine Agentur und plane regelmäßige Audits ein.

❌ Fehler 6: Keine Nutzer:innen einbeziehen

Viele Maßnahmen wirken auf dem Papier sinnvoll – scheitern aber in der Realität, weil sie an den tatsächlichen Bedürfnissen vorbeigehen.

So vermeidest Du das: Nutze Feedback von Betroffenen, teste Deine optimierte Website mit realen Nutzer:innen oder arbeite mit externen Accessibility-Expert:innen zusammen.

Fazit: Barrierefreiheit bedeutet mehr als „eine Checkbox abhaken“. Sie ist eine Haltung – und eine große Chance, Deine Website für alle besser zu machen. Im nächsten Schritt zeige ich Dir deshalb, wie Du jetzt strukturiert vorgehst.

Dein Fahrplan 2025 – So gehst Du jetzt strategisch vor

Du hast erkannt, dass Barrierefreiheit kein „Nice to have“, sondern ein essenzieller Bestandteil moderner Websites ist – und möchtest jetzt ins Handeln kommen? Hier findest Du eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Du Deine WordPress-Website fit für die Anforderungen des BFSG und darüber hinaus machst.

1. IST-Zustand analysieren

2. Zuständigkeiten klären

  • Wer ist intern für Inhalte, Design und Technik zuständig?
  • Wer pflegt neue Beiträge, Seiten oder Tools ein?
  • Falls Du mit einer Webdesign-Agentur zusammenarbeitest: Besprecht, welche Leistungen übernommen werden können.

3. Anforderungen priorisieren

  • Setze zunächst auf „Quick Wins“: z. B. Kontraste anpassen, Alt-Texte ergänzen, semantische Überschriften korrigieren.
  • Danach: Komplexere Punkte wie Tastaturnavigation, Formularstruktur oder Anpassungen am Theme.
  • Priorisiere nach Aufwand und Wirkung.



4. Maßnahmen umsetzen

  • Nutze geeignete Plugins wie One Click Accessibility oder Accessibility Checker.
  • Wähle barrierefreie WordPress-Themes oder passe bestehende Themes entsprechend an.
  • Optimiere Bilder, Videos und interaktive Elemente (z. B. Slider, Akkordeons, Formulare).

5. Testen & Feedback einholen

  • Teste Deine Website erneut – idealerweise mit Betroffenen oder Fachleuten für digitale Barrierefreiheit.
  • Setze gezielt Feedback um und dokumentiere den Prozess intern.

6. Schulung & langfristige Pflege

  • Schule Dein Team: Worauf muss künftig bei neuen Inhalten geachtet werden?
  • Definiere Richtlinien für barrierefreie Inhalte und sichere Prozesse.
  • Plane regelmäßige Audits oder Checks, z. B. quartalsweise.

Mit dieser strukturierten Herangehensweise stellst Du sicher, dass Barrierefreiheit kein einmaliges Projekt bleibt – sondern zu einem festen Bestandteil Deiner Website-Strategie wird. Im letzten Abschnitt fassen wir die wichtigsten Punkte noch einmal zusammen und zeigen Dir, wie Du jetzt konkret aktiv wirst.

Fazit: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für barrierefreies Webdesign

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) bringt das Thema digitale Zugänglichkeit 2025 endgültig auf die Agenda vieler Unternehmen. Selbst wenn Deine Website rechtlich (noch) nicht direkt betroffen ist, lohnt sich der Blick über den Tellerrand: Barrierefreiheit bedeutet mehr Nutzerfreundlichkeit, bessere Google-Rankings und ein zukunftssicheres digitales Fundament.




Mit WordPress stehen Dir dafür die passenden technischen Voraussetzungen zur Verfügung – doch die Umsetzung erfordert ein strukturiertes Vorgehen, Know-how und etwas Zeit. Der Aufwand lohnt sich: Nicht nur aus rechtlicher Sicht, sondern vor allem im Hinblick auf Deine Nutzer:innen und Dein Markenbild.

Wenn Du Dir unsicher bist, wie Du starten sollst oder ob Deine Website bereits grundlegende Anforderungen erfüllt, unterstütze ich Dich gerne:

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Christopher Gernhard

In seiner Funktion als Webentwickler erstellt und optimiert Christopher leidenschaftlich gerne Webseiten. Anschließend an sein Studium der Wirtschaftsinformatik gründete er die Webdesign-Agentur Gernhard Unternehmenswebseiten mit Sitz in Solingen.

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